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Original Description
Die gekammerte Kieselscheibe im Ganzen bildet eine kreisrunde biconvexe Linse mit stumpfem Seitenrand; die Hervorwölbung beiderseits in der Mitte scheint sehr bedeutend zu sein, konnte jedoch nicht direct gemessen werden, da es nicht gelang, die Schale auf den Rand zu stellen; nach ungefährer Schätzung beim Wälzen in Wasser mag die grösste Dicke (im Centrum) etwa 1/3 des ganzen Scheibendurchmessers erreichen. Von dein letzteren kommt 1/3 auf die äusserste der 3 centralen Gitterschalen, 2/3 auf den cyclisch gekammerten, peripherischen Scheibentheil, welcher jene ringsum als ein gleich breiter regelmässiger Ring umgiebt. Die 3 concentrischen, in einander geschachtelten und durch Radialstäbe verbundenen Gitterschalen in der Mitte der Scheibe sind sphäroid, von den beiden Polen der Scheibenaxe her abgeplattet, und verhalten sich ganz wie bei Actinomma, indem die beiden inneren (Markschalen) innerhalb, die äussere (Rindenschale) ausserhalb der Centralkapsel liegt, welche sich auch in den cyclisch gekammerten Theil bis fast zum Linsenrande hin erstreckt. Der Durchmesser der Rindenschale ist dreimal so gross, als der der äusseren, und dieser wieder dreimal so gross, als der der inneren Markschale. Die Maschen sind an allen 3 Sphäroidschalen sehr regelmässig, kreisrund, und so breit als ihre Zwischenbalken. Der Durchmesser derselben beträgt an der äusseren Gitterschale 1/36, an der mittleren 1/18, an der inneren 1/12 von dem Durchmesser der betreffenden Schale. Die stielrunden Radialstäbe, welche die 3 Schalen unter einander verbinden, sind zwischen äusserer und mittlerer so breit, als die Balken der ersteren, zwischen innerer und mittlerer so breit, als die Balken der letzteren. Die inneren Radialstäbe sind directe Fortsetzungen der äusseren. Es scheinen jederseits des Aequators der Sphäroidschalen 8 derselben symmetrisch vertheilt zu sein, welche in 4 gleich weit von einander entfernten Meridian-Ebenen liegen.
Der gekammerte peripherische Theil der Linsenscheibe, welcher die centrale Rindenschale als ein ebenso breiter, achtfacher Kreis-Gürtel umgiebt, wird nach beiden Scheibenseiten hin durch die beiden porösen Deckplatten abgeschlossen, welche beiderseits des Aequators der Rindenschale als unmittelbare peripherische Ausbreitungen von deren Gitterwand entspringen und in gleichmässigem peripherischem Wachsthum sich bis zum Linsenrande erstrecken, wo sie vielleicht nach vollendeter Ausbildung der Schale zusammentreffen und verwachsen. Jedenfalls convergiren die beiden nach aussen convex vorgewölbten Platten gegen den Rand der Scheibe, so dass dieselbe im Ganzen eine biconvexe Linse bildet, obwohl in. deren Mitte mit noch stärkerer Wölbung beiderseits die sphäroide Rindenschale entspringt. Die Poren der beiden Deckplatten sind mehr oder weniger regelmässig kreisrund, aber ungleich und ungleichmässig vertheilt, so dass bald 1, bald 2, bisweilen selbst 3-4 Maschen jederseits auf jede Kammer kommen. Viele Löcher fallen auch nicht genau in das Lumen der Kammer, sondern theilweis oder gänzlich auf die radialen oder cyclischen Septa. Der Durchmesser der Poren beträgt 1/36-1/18 von dem der Rindenschale; ihre Zwischenbalken sind ungefähr ebenso breit, ebenfalls sehr ungleich. Die 8 concentrischen, cyclischen Ringe, welche zwischen den beiden Deckplatten verlaufen, und deren jeder 40 Kammern enthält, stehen gleich weit von einander ab, so dass die Breite eines jeden 1/8 vom Durchmesser der Rindenschale beträgt. Davon kommen ungefähr 4/5 auf die Breite der Kammern, 1/5 oder etwas mehr auf die Breite der Kreisbalken. Ebenso regelmässig sind die durchgehenden und gleich weit von einander abstehenden 40 Radialbalken vertheilt, welche von dem Aequator der Rindenschale entspringen, und ununterbrochen, nach aussen etwas verbreitert, bis zur Peripherie radial durchgehen. Auf diese Weise wird der ganze, die Rindenschale umschliessende, achtfache Ring-Gürtel in 320 Kammern regelmässig abgetheilt. Die 40 Kammern eines jeden der 8 Ringe sind unter sich vollkommen gleich, aber länger und niedriger, als die Kammern des nächstinneren, kürzer und höher, als die des nächstäusseren Kreises. Alle Kammern sind gleich breit; die Kammern des äussersten Kreises sind die längsten, aber zugleich die niedrigsten; die Kammern des innersten Cyclus sind die kürzesten, aber zugleich die höchsten; die Höhe der Kammern verhält sich also umgekehrt wie ihre Länge, bei constant gleicher Breite. Die Flächen-Ansicht der Kammern ist daher an den mittleren Kammern mehr quadratisch, an den inneren und äusseren mehr rechteckig; immer aber mit sehr stark abgerundeten Ecken. Die radialen Septa sind im Ganzen doppelt so dick, als die cyclischen; wo sie sich kreuzen (zwischen je 4 Kammern in der Mitte), stehen vertical durchgehende Balken, welche die beiden Deckplatten unmittelbar verbinden. Ueber die weitere Beschaffenheit der radialen und cyclischen Scheidewände, insbesondere über die verschiedenen Verbindungslöcher oder Siphonen, durch welche die benachbarten Kammern sowohl eines Kreises, als auch der 2 anliegenden Kreise unmittelbar communiciren, kann ich leider nichts Näheres mittheilen, da der Versuch, diese feineren Structur-Verhältnisse durch Zertrümmerung des einzigen aufgefundenen Exemplares zu ergründen, völlig misslang. Allerdings hatte es an den zersprengten Fragmenten den Anschein, als ob sowohl die radialen, wie die cyclischen Balken breite Gitterwände seien, und es schien sogar, dass, wenigstens im inneren Theile, zu nächst der Rindenschale, mehrere horizontale Gitterplatten zwischen den beiden Deckplatten eingeschaltet seien; es würden hier also mehrere Schichten von Kammern über einander liegen; doch waren diese, aus den unvollkommenen und schwer zu beurtheilenden Bruchstücken gewonnenen Ansichten zu unsicher, als dass sich darauf eine irgend zuverlässige Vermuthung über die eigentliche feinere Zusammensetzung dieses höchst künstlichen Kieselgebäudes und über die verschiedenartigen Communicationsweisen seiner Kammern gründen liesse. Um hinter diese äusserst complicirten und schwierig zu erkennenden Verhältnisse zu gelangen, müssen erst andere Methoden gefunden werden; vor allem muss es gelingen, die dicken Linsenschalen auf den Rand zu stellen und die Undurchsichtigkeit ihrer sehr dicken Kieselwände zu überwinden. Soviel lässt sich aber schon jetzt sagen, dass der feinere Bau dieser kieseligen Coccodisciden an Complication und Feinheit der Ausführung den labyrinthischen Kalkgehäusen der Soritiden (Orbitulites etc.) unter den Polythalamien Nichts nachgeben wird.
Die Centralkapsel füllte an dem einzigen, todt beobachteten Exemplare den gekammerten Scheibenraum fast ganz aus, so zwar, dass sie dessen Linsenform theilte und in allen Dimensionen nur um Weniges kleiner war. Auf den beiden flachen Seiten reichte sie bis nahe unter die Deckplatten, am Rande bis in die äusserste cyclische Kammerlage (den achten Ring). Geformte Bestandtheile liessen sich in dem ganz undurchsichtigen Inhalte nicht wahrnehmen. Doch schien nach Zusatz von concentrirter Schwefelsäure in den meisten Kammern ein grosser kugeliger Oeltropfen sichtbar zu werden. Die Kapsel schien umgeben von einem dicken körnigen Mutterboden, welcher sich nach aussen allmählig in eine dicke, trübe, farblose Gallertschicht verlor, die fein radial gestreift war und als ein breiter Rand (etwa so breit als 3 Kammerringe) die ganze Linse umschloss.
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